Freitag, 21. März 2008

Tag 9 Donnerstag 20.3.2008

Heute ist ein Glückstag.

Auch wenn es den Tages und Wochenplan von uns völlig durcheinander gebracht hat, sind es durchwegs erfreuliche Nachrichten.

Aber langsam der Reihe nach.
Das morgendliche Blutabnehmen hat, wie immer in der Früh, sehr schlecht funktioniert. Gerade in der Früh, wenn das Blut nnoch ein bisschen dickflüssig ist, werden 3 oder 4 Fläschchen benötigt. Am Abend wenn es richtig gut rinnt, wird nur ein kleines Fläschchen abgezapft.
Wie auch immer, zuerst die Prognose, dass ja nach dem 3. Tag immer ein neuer Venflon gesetzt werden muss, dann aber die Hoffnung, dass nur noch heute ein Chemomittel verabreicht wird und dann erst wieder am Samstag. Also die heutige "Asperaginase" so heißt das heutige Zeug, welches auch wirklich vom Spargel abstammt, und dann raus mit dem Venflon.
Ein neuer Venflon erst am Samstag, das heißt am Freitag keine Quälerei, das heißt aber auch keine Notwendigkeit im Spital zu bleiben.
Ihr könnt gar nicht glauben, wie schnell Philipp die Beine in den Armen hatte und auf und davon, raus aus dem Spital.

Na so schnell ging es eh nicht, zuerst 3 Stunden nichts Essen und nichts Trinken, während die Asperaginase reinfloss, dann beobachten, wegen der Nebenwirkungen.

Während dieser Zeit in einer Hand den Venflon und auf der Anderen eine Klammer wegen der Sauerstoffüberwachung und Pulskontrolle. Am Oberarm eine Manschette zum Dauerblutdruckmessen, also nicht durchgehend messen aber alle paar Minuten.
Ausser Sprechen mit trockenem Mund war in dieser Zeit nichts möglich.
Zu Mittag war es aber geschafft.

Am Nachmittag folgte ein sehr ausfühliches Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, wegen weiterer Therapieschritte, Nebenwirkungen, etc..
Dann ein ausfühliches Aufklärungsgespräch mit der Schwester wegen Hygiene- und Ernährungsvorschriften für zu Hause.
Dann ein Gespräch mit der Psychologin und der Sozialarbeiterin, und dann endlich um 16:00 Uhr raus mit dem Venflon und auf nach Hause.
Leider kamen wir genau in den Osterverkehr und haben für die kurze Strecke vom St. Anna nach Floridsdorf statt 20 Minuten fast 1,5 Stunden gebraucht.

Ahhhh, endlich wieder alle zu Hause.

Philipp ist zwar etwas geschlaucht, aber generell gut drauf. Vor allem am Abend wird er immer munter, tagsüber verbringt er mit einigen Zwischenschläfchen.
Hunger ist eigentlich immer vorhanden - anscheinend beginnt das Cortison langsam zu wirken - und schmecken tut es einstweilen auch noch. Es gab Pfeffersteak mit Bratkartoffeln und Kukuruz (österr. Mais) - mmmhhh lecker

Für Freitag erwartet uns ein gemütlicher Tag. Langsam an die vielen neuen Vorschriften (Hygiene und Essenordnung) gewöhnen. Tabletten muß Philipp momentan nur ganz wenige verdrücken.
Am Samstag gehts wieder ins Spital, neuer Venflon ein Chemomittel abholen und (hoffentlich) wieder nach Hause.

Nach den Prognosen der Ärzte müssen wir Anfang kommender Woche mit den ersten Nebenwirkungen rechnen. Die Leukos werden herunterpurzeln und der Körper wird möglicherweise mit Fieber reagieren.

Wenn nichts tragisches passiert kommt am Mittwoch ein mobiles Schwesternteam zu uns nach Hause zum Blutabnehmen und wir müssen erst wieder am Freitag zur Kontrolle ins Spital.
Der nächste längere Spitalsaufenthalt wäre erst ab den Mo 31.3. geplant. Möglicherweise, so hört man es bei den Ärzten zwischen den Zeilen, werden wir aber Mitte nächster Woche wieder stationär angenommen, je nach dem wie sich das mit Infekten und Fieber entwickelt.