Langsam wird es wieder spannend.
Nein einstweilen noch kein Grund zur Panik, aber es kam heute fast anders als geplant.
Also der Reihe nach: Wir hatten am Vormittag einen Termin in einen externen Labor zum CT (Computer Tomographie) und sollten anschließend nur kurz zur Blutabnahme ins St. Anna.
Eigentlich hatte Philipp heute ja gar keine Lust sich in der Früh aus dem Bett zu quälen aber die Hoffnung, dass er am Vormittag den störenden Venflon wieder loswird hat ihn dann doch motiviert. Ihm war übel, er war müde und schleppte sich zum Auto.
Sicherheitshalber haben wir einen echt feschen kleinen Billa-Kübel mitgenommen, man kann ja nie wissen.
Das CT war schnell erledigt, langsam kam bei Philipp auch etwas Hungergefühl und wir versorgeten uns am Weg ins St. Anna in einer Bäckerei. Zurück im Auto musste sofort der Kübel herhalten, was aber den unmittelbar darauf folgenden Appetit kein Auswirkung hatte. Also fürs erste gestärkt kamen wir im Spiatl an.
Blutabnahme und Überraschung -
keine Entfernung des Venflons sondern ab zu weiteren Untersuchungen - EKG und Herzecho.
Wieder Zurück in der Ambulanz wieder keine Chance auf Entlassung, nein wir müssen auf das Blutbild warten, weil wenns nicht passt bleiben wir gleich im Spital.
Na super, die Wirkung des Bäckerweckerls läßt nach, Philipp hätte gerne eine Salamipizza.
Da erfahren wir, dass Salami die nächsten Monate verboten ist, wegen den Pilzen, ausserdem ist es eine Rohwurst und jetzt gibt es nur mehr gekochtes Essen oder geschältes Obst. Verboten ist alles was in Erdnähe wächst (Salat, Erdbeeren, Weintrauben etc.) Nüsse, offene Wurstwaren, Speck, usw.
Also keine Salamipizza, aber vielleicht eine Tunfischpizza?
Wäre laut Ärztin o.k., aber Philipp hätte gerne zuerst den Venflon raus, sonst kann man ja nicht ordentlich essen. Wir bekommen zwischenzeitlich noch ein Rezept, gehen hungrig in die Apotheke und zur Kinderkrebshilfe und das Blutbild ist immer noch nicht da.
Das warten wirkt endlos, aber irgendwann haben wir Glück, das Blutbild passt und wir dürfen ohne Venflon nach Hause.
Der Grund warum dieses Blutbild wichtig ist: Durch den Beginn der Chemotherapie am Dienstag zerfallen die schadhaften Zellen und hinterlassen einen ordentlichen Müll im Blut. Dieser muss auch abtransportiert werden, falls das körpereigen schlecht funktioniert müsste mit Infusionen nachgeholfen werden. Das hat sich Philipp aber heute erspart, die Entsorgung funktioniert. Wichtig ist, dass er jetzt viel trinkt und den Körper ordentlich durchspült.
Philipp ist zwischenzeitlich richtig aufgetaut, munter und wirkt voll fit. Am Heimweg besorgen wir noch ein Kebap anstelle der Pizza, checken die Chefarztbewilligung für die Rettungsfahrten bei der Krankenkassa und kommen gegen 14:00 Uhr endlich wieder zu Hause an.
Nach den Strapazen des Tages ist Philipp aber wieder sehr müde und hält ein ausgedehntes NAchmittagsschläffchen.
Am Abend spielen wir noch eine Runde Monopoli und sind aber allesamt sehr zeitig im Bett.
Schließlich haben wir von Dienstag auf Mittwoch fast nichts geschlafen und der Körper meldet einen Nachholbedarf.