Donnerstag, 10. April 2008

:-l Tag 30 Donnerstag 10. April 2008


Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt,
und hier ist der Beweis, dass die meisten vorgeplanten Tagesabläufe nicht passen.

Schon komisch, die Tage mit Mama sind immer ruhig und organisiert, die Tage mit Papa sind meistens sehr turbulent. Darum gibt es heute auch wieder viel zu schreiben.

Gleich vorweg wir sind wieder im Krankenhaus.

Heute war Philipp nach dem Aufstehen etwas schwindlig. Kurz danach ist er zusammengefallen und war kurz bewußtlos. Nachdem er sich wieder halbwegs gesammelt hatte, haben wir im St. Anna angerufen und der Auftrag war eigentlich eh klar zu erwarten. "Sofort in die Tagesklinik." Also mit Blaulicht und Folgetonhorn über Gehsteige und Gleiskörper ins Spital. Nach der rasanten Fahrt fast ohne Sicht nach aussen war uns beiden fast ein bisschen übel.



Philipp wurde bereits erwartet und während er die morgendliche Aktion den Arzt geschildert hat, wurde auch schon aus dem Katheter Blut abgenommen und die weiteren Untersuchungen geplant. Voll toll die Sache mit dem Katheter, kein stechen mehr, keine Angst, kein Stress.

Dann begann aber der Stress:
Zuerst zum EEG, das ist die Untersuchung der Gehirnströme.
Dann zum Röngten, dort wurden wir aber sehr hektisch abgefangen, mussten sofort wieder in die Tagesklinik und wurden ruck zuck mit dem Rettungswagen zur Magnetresonanzuntersuchung gefahren.
Zurück im St. Anna, gings weiter mit Lungenröngten, EKG und Herzechountersuchung.

Am Nachmittag durfte Philipp endlich auf die Station in ein Zimmer sich ausruhen.
Die vielen Befunde sind grundsätzlich o.k. nur der Gerinnungswert im Blut passt nicht ganz. Auch ist so ein "Umfaller" Grund genug um zumindest eine NAcht im Spital zur Beobachtung zu bleiben. Jetzt hoffen wir, dass der CRP Wert im Blut, das ist jener Wert der eine eventuelle Entzündung anzeigt morgen passt. Wenn nicht könnte es sein, dass Philipp ein Antiboitikum bekommen muss. Das wäre blöd, denn dass würde auch bedeuten, dass wir nicht nach Hause dürfen.

Und noch einen Beweis haben wir heute erbracht. Immer wenn wir sicherheitshalber eine Notfalltasche mit ein bisschen Reservegewand, Waschzeug, etc. mithaben, dürfen wir wieder nach Hause. Heute waren wir, eh klar, ohne dieser Tasche unterwegs, was zur Folge hatte, dass wir im Spital bleiben müssen.

Ach ja, der Grund für diese derzeitige Kreislaufschwäche:
Philipp hat in letzter Zeit viel zu wenig getrunken und sich viel zu wenig bewegt.
Das sagt sich jetzt so leicht, aber es erfordert viel Überredungskunst und Ablenkungsmanöver um ihm zu körperlichen Aktivitäten zu motivieren.
Jetzt wo die Auswirkungen so trastisch sichtbar sind - ein kleines Feilchen unter dem linken Auge - und die Ärzte und Schwestern das auch sehr eindrucksvoll mitgeteilt haben, hat Philipp heute zusätzlich zu den 3 Litern Infusion auch noch über 4 Liter getrunken und war jetzt um 22:00 so fit dass er einige Runden auf der Station maschiert ist. Man muss aber dazusagen, dass sich der Auslauf hier sehr in Grenzen hält, aber immerhin ein bisschen Bewegung.

Trotz der kurzfristigen Hunger- und Essensattaken sinkt das Gewicht. Diese Woche hat Philipp wieder 3 kg abgenommen, obwohl er heute Nachmittag 2 Portionen Leberknödelsuppe, eine Portion Gnocchi, 2 Portionen gebackene Apfelspalten und zum Abschluss noch 4 Teller Griesnockerlsuppe verdrückt hat.